Die Recyclingunternehmen REMONDIS Seenplatte GmbH (RSE) und ihr Tochterunternehmen die REMONDIS Seenplatte Logistik GmbH (RSL) sind mit rund 300 Mitarbeitenden und 130 Fahrzeugen im Gebiet des Landkreises Mecklenburgischen Seenplatte im Einsatz.
Im Zuge des HyStarter-Projektes für die Region Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg / Landkreis Mecklenburgische Seenplatte wurden über 13 Monate Möglichkeiten des Einsatzes von Wasserstoff diskutiert. Bei der Suche nach alternativen Antrieben für die Fahrzeuge, um zur Dekarbonisierung des Fuhrparks beizutragen, kommen die RSE/RSL als potenzielle Wasserstoffabnehmer in der Region in Frage.
Im November 2022 wurde zusammen mit dem Aufbauhersteller FAUN Umwelttechnik GmbH & Co. KG ein Datensammel-Fahrzeug eingesetzt, um den genauen Energiebedarf der Entsorgungstouren im Kreisgebiet zu analysieren.
Das vorläufige Kernergebnis bestätigt, dass der Einsatz von Brennstoffzellen-Fahrzeugen mit sogenanntem Range-Extender (Reichweitenverlängerer) grundsätzlich möglich ist und einen Wasserstoffbedarf je Fahrzeug zwischen 10,9 kg/Tag bis maximal 14,9 kg/Tag impliziert. Nach aktuellem Auswertungsstand werden für die Fahrzeuge zwei Brennstoffzellen und 4 Wasserstoff-Tanks für die derzeitigen Strecken benötigt.
Wirtschaftlich sinnvoll lässt sich so ein Fahrzeug derzeit noch nicht betreiben, da die Anschaffungskosten rund dreimal so hoch sind wie bei einem herkömmlichen Abfallsammelfahrzeug. Darüber hinaus ist eine Tankstellen-, sowie eine Werkstatt-/Serviceinfrastruktur noch nicht vorhanden.
Das Thema ist dennoch hoch interessant und die weitere Entwicklung in diesem Bereich wird sehr genau verfolgt.
Innerhalb der REMONDIS-Gruppe und ihren Öffentlich-Privaten-Partnerschaften, zum Beispiel in den Städten Frankfurt am Main, Freiburg und Oberhausen, werden bereits Brennstoffzellenfahrzeuge im realen Einsatz getestet und betrieben. Auf dem Weg hin zur vollständigen Dekarbonisierung der Abfuhr- und Recyclinglogistik können Wasserstoffantriebe in Zukunft – neben batterieelektrischen Antrieben und Biogasmotoren, die ebenfalls CO2-neutral mit selbst produziertem Biomethan aus Grünabfällen fahren – eine wichtige Rolle in bestimmten Anwendungsszenarien spielen.
Fördermöglichkeiten für ein solches Fahrzeug werden derzeit geprüft und auch der Bau einer betriebseigenen Tankstelle wäre in Verbindung mit entsprechenden Fördermöglichkeiten denkbar.
Quelle: REMONDIS Seeplatte GmbH